Forschen sie mit!
Wir laden Sie herzlich zur Mitarbeit in unserem Forschungsprojekt ein!
Archäologie ist eine äußerst spannende Wissenschaft, nicht nur für die universitäre Forschung – ganz im Gegenteil: Seit dem Beginn der Disziplin im 19. Jh. wurden die meisten Fundstellen und viele neue Erkenntnisse von Citizen Scientists entdeckt (auch wenn der Begriff damals noch gar nicht existierte)!
Mit Unterstützung der „Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich“ greifen wir im Projekt „United by Crisis?“ diese Tradition wieder auf. Wir laden Interessierte zur Teilnahme an archäologischer Forschung ein. Sie lernen dabei die Methoden und Tätigkeiten des Fachs kennen. Im Gegenzug nutzen wir den von Ihnen investierten Zeitaufwand und die von Ihnen geborenen Ideen für das Projekt!
Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserem Forschungsprojekt!
Die von uns vorgesehene maximale Anzahl an Citizen Scientists, die im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit am Projekt teilnehmen können, haben wir inzwischen erreicht.
Weiteren Interessierten bieten wir an, sich per Anmeldeformular auf die Warteliste für die Teilnahme im Projekt (oder in etwaigen Folgeprojekten) einzutragen.
Herzlich eingeladen sind Sie auch zum Abonnement unseres News-Alert!
Bei welchen Aktivitäten kann ich mitarbeiten?
- Bei archäologischen Feldbegehungen zur Suche nach jungsteinzeitlichen Fundstellen und Funden im Umfeld von Asparn/Zaya im Weinviertel
- Bei der Reinigung und Nachbearbeitung der entdeckten Funde im MAMUZ Asparn/Zaya
- Bei der Interpretation der Ergebnisse in einem gemeinsamen Workshop im MAMUZ Mistelbach (Vsl. Herbst 2024)
Wann wird meine Mitarbeit gebraucht?
Feldbegehungen: Frühjahr & Herbst 2023, mglw. auch Frühjahr 2024. Die Begehungen finden teils unter der Woche, teils am Wochenende statt, wir bitten Sie daher, ihre zeitliche Präferenz und Flexibilität bei der Anmeldung bekannt zu geben.
Reinigung und Nachbearbeitung der Funde: Sommer 2023 bis Sommer 2024, hpts. unter der Woche.
An wen richtet sich die Einladung?
An alle Personen mit Freude & Interesse am Fach Archäologie und der Bereitschaft, mehrere Tage lang an den Forschungen in der Projektregion mitzuarbeiten!
Archäologische Vorerfahrung ist keine Voraussetzung. Da wir am liebsten mit einer ausgewogenen Mischung von Personen mit und ohne Vorerfahrung beim Sammeln von Oberflächenfunden zusammenarbeiten möchten, bitte wir allerdings darum, bestehende Erfahrung bei der Registrierung anzugeben.
Was sind die Voraussetzungen für die Mitarbeit?
Feldbegehungen: Ausreichend Fitness, um mehrere Stunden am Stück über Äcker zu gehen; ausreichend Sehschärfe und Konzentrationsfähigkeit zum Erkennen von Funden; Geduld, Ausdauer und eine gewisse Kälteresistenz (Beginn der Surveys im Februar).
Da das Erkennen von archäologischen Streufunden viel Übung erfordert, freuen wir uns vor allem auch über Personen, die in der Lage sind, eine gewisse Mindestzahl an Tagen mitzuarbeiten (1 Tag Einschulungsworkshop & 5 Tage Survey).
Reinigung und Nachbearbeitung der Funde: Sorgfalt und konzentrierte Arbeitsweise! Personen mit Spaß am technischen Zeichnen wären darüber hinaus auch zur Mitarbeit bei der Funddokumentation eingeladen.
Anreise in die Projektregion
Feldbegehungen: Da sich die Fundstellen im nördlichen Weinviertel befinden und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar sind, wäre ein eigenes Auto von Vorteil. Wenn Sie eine Mitfahrgelegenheit suchen oder anbieten können, bitten wir Sie, dies bei der Anmeldung zwecks besserer Koordination bekannt zu geben.
Reinigung und Nachbearbeitung der Funde: Schloss Asparn ist per PKW oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (Haltestelle „Asparn/Zaya Hauptplatz“, mit dem Bus von Mistelbach, Stronsdorf etc.).
Wie kann ich mich für die Teilnahme anmelden?
Alternativ können Sie auch ein Email an
Im Projekt wird das Umfeld der berühmten jungsteinzeitlichen Siedlung von Asparn/Schletz (Bez. Mistelbach) erforscht. In dieser dürfte in der Zeit der Bandkeramik, vor etwa 7.000 Jahren, ein Massaker stattgefunden haben. Aufgrund der Größe und der Befestigungsanlage vermuten wir, dass Schletz der zentrale Siedlungsplatz einer Gruppe von Ansiedlungen war, die eng miteinander in Verbindung standen. Durch die Erforschung dieser Ansiedlungen hoffen wir unter anderem auf neue Hinweise zu den Gründen für das Massaker und zur Herkunft der in Schletz verstorbenen Personen.
Gemeinsam mit Citizen Scientists wird auf Fundorten und Verdachtsflächen in den Gemeinden um Asparn/Schletz im oberen Zayatal systematisch nach jungsteinzeitlichen Funden (Keramik, Steingeräte …) gesucht. Dazu gehen wir in regelmäßigen Abständen über die Felder (sog. „line-walking“) und kartieren die entdeckten Funde. Im Anschluss reinigen wir sie gemeinsam und führen sie einer wissenschaftlichen Dokumentation und Analyse zu.
Einen Überblick über die weiteren Projekttätigkeiten finden Sie unter Arbeitspakete. Neben Recherchen in Literatur und archäologischen Depots werden auch Analysen an den menschlichen Skeletten aus Asparn/Schletz durchgeführt. Besonders wichtig für das Projekt ist hier u.a. die Zusammenarbeit mit der NMS Asparn bei der Entnahme von Bodenproben für die Erstellung einer Isotopenlandkarte der Region – dadurch sollte eine Einschätzung der möglichen Herkunft der in Schletz verstorbenen Menschen erreicht werden können!
Zur Ausbildung der Citizen Scientists, und um eine hohe Qualität der Ergebnisse sicherzustellen, finden die archäologischen Forschungen unter Organisation & Anleitung von Wissenschaftlerinnen der UWK statt. Zu Beginn der Feldbegehungen wird zudem ein eintägiger Einschulungsworkshop angeboten. Die Citizen Scientists haben die Möglichkeit, an einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt zu einer europaweit berühmten Fundstelle teilzunehmen und sich im Rahmen eines Abschlussworkshops an der gemeinsamen Interpretation der Ergebnisse zu beteiligen. Da auch Archäolog*innen mitunter betriebsblind werden, erwarten wir uns dadurch spannende neue Erkenntnisse „out-of-the-box“!
Die Zusammenarbeit mit Schüler*innen der NMS Asparn bei der Entnahme & chemischen Analyse von Bodenproben wird von Wissenschaftlern der BOKU betreut. Wir wollen die Schüler*innen über die gemeinsame Untersuchung des Lebens in der Steinzeit stärker für wissenschaftliche und naturwissenschaftliche Forschung begeistern!
Wir legen großen Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Citizen Scientists bzw. auf ein gutes Betreuungsverhältnis. Es kann daher nur eine begrenzte Anzahl von Personen an der Feldforschung teilnehmen. Falls der Fall eintreten sollte, dass zu viele Personen im Projekt mitarbeiten wollen, versuchen wir, auf Basis der vorhandenen Daten (Zeitpunkt der Bewerbung, Anreiselogistik, Verfügbarkeit, ausgewogene Zusammensetzung von Personen mit und ohne Vorerfahrung etc.) eine möglichst faire Auswahl zu treffen. Wenn Personen aus Kapazitätsgründen nicht teilnehmen können, können Sie sich auf Wunsch auf einer Warteliste vormerken lassen.